In einer Handvoll Kompost gibt es so viele Lebewesen wie Menschen auf der Erde. Sie wirken alle zusammen und erkennen, was der Boden braucht. Ist er sehr sandig und hält Wasser und Nährstoffe nicht, dann verbessert Kompost deren Haltefähigkeit. Ist der Boden aber sehr schwer, dicht und lehmig, dann lockert Kompost den Boden. Sogar mit Sprengstoffen und Ölen verseuchte Böden kann Kompost heilen. Wie er das macht, ist sein Geheimnis. Fest steht auf jeden Fall: Kompost ist schlau!

In Böden gleicht Kompost den Humusabbau aus und baut dessen Gehalt darüber hinaus noch weiter auf. Dies ist wichtig, denn Humus beeinflusst das Boden-, Pflanzen- und Tierleben sowie das Klima. Die sogenannten Ton-Humus-Komplexe im Kompost und Boden bilden eine Art Schwamm mit vielen Poren. So können die Böden besser CO2, Wasser und Nährstoffe speichern. Sogar Schadstoffe werden in den Komplexen eingeschlossen und gelangen so nicht ins Grundwasser. Darüber hinaus werden kleinste Humusteilchen in die Luft getragen und dienen dort als Kondensationspunkte für Regentropfen und beeinflussen das regionale Kleinklima.

Kompost dient als wertvoller, lebendiger Nährstoffspeicher und damit als wichtigster organischer Dünger im Naturgarten. Gleichzeitig ist er ein hervorragender Bodenverbesserer. Die Kompostierung folgt den Kreisläufen der Natur: Was wir dem Garten entnehmen, geben wir über die Kompostierung wieder zurück.

Kompost ist ein langsam wirkender organischer Dünger. Er enthält alle wichtigen Pflanzennährstoffe in ausreichender Menge. Die Nährstoffe werden den Pflanzen nach Bedarf zur Verfügung gestellt. Im Frühjahr wird der Kompost flächig aufgebracht und leicht eingeharkt. Im Gemüsebeet bei den Starkzehrern, also Gemüse mit hohem Nährstoffbedarf wie beispielsweise Kohlgewächse und Kürbis, sollte man rund 3 bis 4 Liter pro Quadratmeter ausbringen. Bei Mittelzehrern (z.B. Zwiebel und Karotte) etwa 2 Liter und bei Schwachzehrern (z.B. Bohnen und Erbsen) rund 1 bis 1,5 Liter Kompost pro Quadratmeter einsetzen. Zum Bodenverbessern bei Neuanlagen darf bei sandigen Böden bis zu 25 Liter und bei schweren lehmigen Böden bis zu 35 Liter pro Quadratmeter eingearbeitet werden.

An ihren beiden Standorten, dem Kompostwerk Würzburg und der Kompostierungsanlage des Landkreises in Oberpleichfeld, erzeugt das Kompostwerk Würzburg in der Kitzinger Straße RAL-gütegesicherte Kompostsorten für den Hobbygarten und den Garten- und Landschaftsbau. Sie sind frei von Unkrautsamen und unterliegen einer strengen Kontrolle. Die Komposte für die Landwirtschaft sind von ihrer Qualität so hochwertig, dass sie die extrem strengen Anforderungen der großen Ökoverbände wie z.B. Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter erfüllen und die heimische Landwirtschaft mit nachhaltigen Einsatzstoffen versorgen.

Autorin: Monika Stöber | Fotos: ©GAD-BM-pixabay.com, ©jokevanderleij8-pixabay.com, ©klimkin-pixabay.com

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