Über eine Fläche von 40 Hektar, die nahezu gänzlich bewaldet ist, erstreckt sich bei Egloffstein in der Fränkischen Tausende Sterne funkeln am Firmament, die Milchstraße zieht sich als weißes Band über den Himmel und mit etwas Glück blitzt eine Sternschnuppe auf – mysteriös und magisch zugleich. Die Rhön ist eine von wenigen Regionen, in der man intakte Nachtlandschaften bewundern kann, ein Dorado für Fotografen und Sternegucker gleichermaßen. Dass sich dieses Naturschauspiel im Land der offenen Fernen von vielen Standorten betrachten lässt, ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass die Rhön vor zehn Jahren als Sternenpark ausgezeichnet wurde und seither die Nacht durch das breite Engagement der Landkreise und Kommunen, der Akteurinnen und Akteure im Bereich des Naturschutzes sowie von Seiten des Gewerbes und der Industrie noch mehr Schutz erfährt. Jedes Jahr wird die Notwendigkeit des Schutzes vor Lichtverschmutzung im Rahmen der Rhöner Sternenparkwochen ins Blickfeld gerückt. Heuer finden sie vom 21. Juli bis 12. August statt und versprechen wieder unvergessliche Erlebnisse rund um Sonne, Mond und Sterne. In diesem Zeitraum wird es in enger Zusammenarbeit mit den drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön und dem Verein Sternenpark Rhön e.V. eine Vielzahl an Angeboten geben. Das gemeinsam entwickelte Programm der Sternenparkwochen umfasst kulinarische Angebote wie Picknicks unterm Sternenzelt und Verkostungen regionaler Spezialitäten, Führungen und Erlebnisse wie Nachtwanderungen mit zertifizierten Sternenparkführern und Nachtfotografie-Kurse sowie besondere Übernachtungsmöglichkeiten. So können Gäste und Einheimische in den drei Wochen die Wunder des Nachthimmels auf vielfältige Weise entdecken. Neben der Feier anlässlich des 10. Geburtstages des Sternenparks wird die Aktion „Licht aus! Sterne an!“ vom 10. auf 11. August ein besonderes Highlight sein. In einigen Ortslagen wird ein Teil der öffentlichen Beleuchtung abgeschaltet, um die Sicht auf den Nachthimmel zu verbessern und ein Zeichen gegen Lichtverschmutzung zu setzen.

 
Erlebnis im Einklang mit der Natur

Der Sternenpark Rhön bietet ein unvergessliches Erlebnis im Einklang mit der Natur. „Wir legen als nachhaltiges Reiseziel großen Wert auf unsere besondere Landschaft und deren Tier- und Pflanzenwelt“, betont Dr. Doris Pokorny, von der bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats. „Sie können den Nachthimmel auch vom Balkon, der Terrasse oder ortsnah sowie an unseren speziell ausgewiesenen Himmelsschauplätzen und Sternenkinos genießen. Zum Erhalt der natürlichen Artenvielfalt und aus Respekt vor der Natur ist es wichtig, beim Sterneschauen Schutzgebiete nicht zu betreten.“ – ergänzt Silvia Hillenbrand von der Rhön GmbH. Mehr Informationen zu den Sternenparkwochen, eine Übersicht aller Angebote und alle bislang eingerichteten Himmelsschauplätze finden Sie im Internet unter: www.sternenparkrhoen.de. Aufgrund begrenzter Teilnehmerzahlen empfiehlt es sich, schnell zu sein. Das ganze Jahr über gibt es weitere attraktive Veranstaltungen und Angebote rund um den Sternenpark.


 Nachhaltiger Schutz

Aufgrund von Industrialisierung, Zersiedelung, der Entstehung von Ballungsräumen und anderen Faktoren herrscht nur noch an wenigen Orten in Europa nach Sonnenuntergang natürliche Dunkelheit. Zu viel künstliches Licht macht vielerorts die Nacht zum Tage. Die Rhön jedoch weist noch Gebiete mit nahezu natürlichen Nachtlandschaften und einem sternreichen Himmel
auf. Diese Gebiete sind wichtig und wertvoll, weil sie neben der Schönheit des Sternenhimmels auch Lebensraum für zahlreiche tag- und nachtaktive Tiere und Pflanzen bieten. Die Auszeichnung „Sternenpark“ soll diese Gebiete nachhaltig schützen – so etwa durch umweltverträglichere Straßen- und Privatbeleuchtungen, mit denen sich Energie sinnvoller nutzen lässt und die Lebensqualität in den Kommunen gesteigert wird. Weitere Ziele sind die Erforschung des nachtaktiven Lebensraumes und die Vermittlung der Freude am ältesten Kulturgut der Menschheit – der Beobachtung des Sternenhimmels sowie dem Lauf der Gestirne.

Autor/Autorin: RG | Fotos: ©Oliver Eisenmann Rhön GmbH, ©pixabay.com – yavorzhelyazkov

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