Wer auf der B303 in Richtung Schweinfurt unterwegs ist, kennt das Hinweisschild und den Blick auf das über 300 Jahre alte Gebäudeensemble, das, umgeben von Feldern und Obstwiesen wie aus der Zeit gefallen auf einer Anhöhe liegt. Rund um den Schafstall als zentrales Ausstellungsgebäude gruppieren sich eine große Scheune, das Schäferwohnhaus, wo heute die Gaststätte „Schäferstuben“ beheimatet ist, ein Backhaus und ein Schweinestall. Coburger Fuchsschafe mit Lämmern weiden auf dem Gelände, der Biergarten unter Kastanien und mit Blick auf die Veste Coburg gehört zu den 100 schönsten Biergärten Deutschlands. Eine große Tafel weist das Wander- und Radwegenetz aus, das mit kleinen und größeren Tourenvorschlägen für jeden den passenden Spaziergang bietet. Viele Bänke laden zum Verweilen ein.
 
Die laufende Ausstellung „Im Märzen der Bauer…Von Menschen, Tieren und ihren Arbeitsgeräten“ zeigt interaktiv und multimedial Landwirtschaft mit Arbeitspferden früher und heute, die man hier im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“ kann, denn vieles darf angefasst und ausprobiert werden. Die Vielzahl an Fotos, verbunden mit dem Klang der Pferdegeschirre, dem Duft der Strohballen und den rustikalen Arbeitsgeräten versetzen die Gäste in die Vergangenheit – oder eben in den nördlichen Frankenwald, wo der Landwirt lebt und arbeitet, den Fotografin Cordula Kelle-Dingel für diese Ausstellung begleitet hat.

Die museumspädagogischen Angebote der Alten Schäferei reichen von Brotbacken im großen Holzbackofen über Wolle filzen und Spinnen bis zu Lehmbauseminaren und Butterstampfen. Über die örtliche Volkshochschule kann man beispielsweise Weiden flechten oder seine eigenen Sensen dengeln lernen. Der jährliche große Töpfer- und Handwerkermarkt zu Pfingsten lockt viele Gäste aus nah und fern an.

Beim diesjährigen Museumsfest am 14. und 15. September steht die Museumspädagogik im Mittelpunkt: „Wir verstehen uns als Mitmachmuseum. Deshalb zeigen wir zum Museumsfest 2024 unsere vielfältigen Angebote für Schulklassen oder Privatpersonen, und auch viele Aussteller und Händlerinnen beteiligen sich mit Mitmachaktionen, wo Sie am Samstag etwa Papier schöpfen können, Kerzen gießen, Spanschachteln bemalen oder eine Handpresse bedienen“, macht Susanne Meye, Eventmanagerin der Alten Schäferei, bereits jetzt schon Lust auf einen Besuch. Das kulinarische Angebot reicht von Flammkuchen über Lammbratwurst bis Zwiebelkuchen aus dem Holzbackofen. Auch verschiedene oberfränkische Volksmusikgruppen sorgen für eine authentische musikalische Umrahmung.

Sie schlägt den Bogen zur neuen Sonderausstellung „Land. Schafft. Klang“, die zum Museumsfest eröffnet und bis Ende Oktober in der Alten Schäferei Ahorn beheimatet sein wird. „Diese Ausstellung ist für jedes Alter ein eindrückliches Erlebnis, denn sie vermittelt spielerisch über den Gehörsinn die Vielfalt unserer Kulturlandschaft“, so Museumsdirektorin Dr. Chris Loos. Unterschiedliche vhs-Vorträge und Workshops, von Vogelstimmen über Insektenkunde bis zu Räucherworkshops mit heimischen Pflanzen, begleiten die Ausstellung thematisch. Es lohnt sich also auch hier, in den Veranstaltungskalender der Alten Schäferei zu sehen und einen Ausflug zu planen. Hunde sind auf dem Gelände und im Museum übrigens herzlich willkommen.

Coburger Fuchsschafe weiden rund ums Museum. Die aktuelle Ausstellung „Im Märzen der Bauer…“ zeigt die Arbeit mit Arbeitspferden früher und heute.

  • 20. Juni, 16.30-20.30 Uhr: Dengel- und Sensenkurs – Gut gedengelt ist halb gemäht
  • 20. Juni, 17-20 Uhr: Weidenflechten für Anfänger 2: Schale/Katalanische Platte
  • 4. Juli, 17-20 Uhr: Weidenflechten für Anfänger 3:Weidenwindspiele/Doppelspiralen
  • 14./15. Sept. jew. 10-18 Uhr: Museumsfest mit Eröffnung Sonderausstellung „Land. Schafft. Klang“
  • 19. Oktober, 18-23 Uhr: Regionale Museumsnacht

Autor/Autorin: SM | Fotos: ©Florian Hennig, ©Chris Loos

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