Lebensmittelabfälle entstehen überall: in der Landwirtschaft, in der Lebensmittelverarbeitung, im Handel, in der Außer-Haus-Verpflegung und in jedem Haushalt. Zusammengerechnet fallen pro Jahr rund elf Millionen Tonnen davon an. Knapp 60 Prozent landen zuhause im Müll. Es sind ausgerechnet die frischen, für eine gesunde Ernährung wichtigen Produkte, die wir am häufigsten wegwerfen: Obst und Gemüse machen etwa ein Drittel unserer vermeidbaren Lebensmittelabfälle aus. Es folgen Gekochtes/Zubereitetes, Brot und Backwaren, Getränke, Milchprodukte, Fertigprodukte sowie Fisch und Fleisch.

Mit der richtigen Lagerung der Lebensmittel ließe sich dieser Missstand allerdings erheblich ändern. Auf seiner Seite „zugutfuerdietonne.de“ zeigt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, wie das in der Praxis aussehen kann.

Da unterschiedliche Lebensmittel unterschiedliche Anforderungen an die Lagerung haben, um verzehrbar zu bleiben, ist nicht immer der Kühlschrank die beste Wahl, denn nicht alle Lebensmittel mögen es gleichermaßen kalt, warm, trocken oder feucht. Falsch gelagert, verlieren Nahrungsmittel schneller an Geschmack oder verderben. Um das zu vermeiden, bedarf es neben einer Grundausstattung an Behältnissen auch der notwendigen Kenntnisse in Sachen Lebensmittelaufbewahrung.

Um Brot länger aufzuheben, sollte es vor dem Austrocknen geschützt sein – zum Beispiel in einem Brotkasten oder Tontopf mit Deckel. In einer luftdichten Kunststofftüte aufbewahrt, werden Backwaren jedoch besonders schnell weich. Knusprig bleiben zum baldigen Verzehr gedachte Backwaren in der luftigen Bäckertüte.
Doch nicht nur durch Austrocknen verdirbt Brot. Wenn die Umgebung zu feucht ist und die Luft nicht zirkulieren kann, steigt die Gefahr, dass sich Wasser ansammelt und Schimmel bildet. Schnittbrot bietet Schimmel mehr Angriffsfläche. Darum ist es ratsam, Brot besser am Stück zu kaufen. Im Brotkasten herumliegende Krümel fördern die Schimmelbildung zusätzlich. Diesen sollte man deshalb alle paar Tage entleeren und mit Essigwasser auswaschen.

Bei feuchtwarmem Wetter kann Brot notfalls auch mal im Kühlschrank deponiert werden. Gerade Weißbrot ist dann besser vor Schimmel geschützt. Roggenhaltige Backwaren werden bei zu kühlen Temperaturen hingegen schnell altbacken. Frisch, wie vom Bäcker, schmecken auf dem Toaster oder im Ofen aufgebackenes Brot und Brötchen.

Leicht verderbliche Milcherzeugnisse wie Käse, Butter, Joghurt und Milch gehören am besten gut verschlossen in den mittleren Bereich des Kühlschranks. Käse mag es dabei luftig und feucht, jedoch nicht zu kalt. Damit sich Gerüche nicht vermischen und Edelschimmel nicht auf Hartkäse übergreift, ist es ratsam, jeden Käse separat, zum Beispiel in Butterbrotpapier, zu verpacken.

Käse am Stück lässt sich zwei bis drei Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Um ihn saftig und schmackhaft zu erhalten, tränkt man am besten ein sauberes Geschirrtuch in Salzwasser, drückt es gut aus und schlägt den Käse darin ein. Diesen Vorgang sollte man möglichst alle zwei Tage wiederholen. Käsescheiben oder Frischkäse sollten hingegen innerhalb einer Woche gegessen werden. Sie trocknen bei geöffneter Verpackung schnell aus und verlieren ihr Aroma.

Auch Parmesan ist in ein Stück Papier oder ein Leinentuch gewickelt länger haltbar. Ein wenig weißlicher Schimmel ist kein Grund für die Tonne. Es wird geraten, die befallene Stelle einfach großzügig wegzuschneiden. Der Rest kann verzehrt werden.

Es gibt unterschiedliche Verfahren, die die Haltbarkeit empfindlicher Milcherzeugnisse verlängern. Beispielsweise wird Milch wärmebehandelt, also pasteurisiert, und Schmelzkäse mit Konservierungsstoffen versetzt. Sauermilchprodukte wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch sind fermentiert: Bakterien und Pilze säuern die Milch an und machen sie haltbar. Der Grad der Wärmebehandlung entscheidet über die Haltbarkeit. So ist unbehandelte Milch, die direkt vom Erzeuger kommt, geöffnet nur zwei bis drei Tage haltbar. Gleiches gilt für Frischmilch. Nicht geöffnet hält sie sich bis zu sechs Tagen im Kühlschrank. Ultrahoch erhitzte Milch, sogenannte H-Milch, kann bei Zimmertemperatur ungeöffnet acht Wochen aufbewahrt werden. Geöffnet sollte sie jedoch auch in zwei bis drei Tagen verbraucht werden. Eine Zwischenstellung nimmt Frischmilch mit verlängerter Haltbarkeit ein. Sie ist ungeöffnet und gekühlt drei Wochen haltbar, angebrochen jedoch nur drei bis vier Tage.

Quelle: zugutfuerdietonne.de | Fotos: ©aureliofoxrj-pixabay.com, ©Myriams-Fotos-pixabay.com, ©HNBS-pixabay.com

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