Unter dem Motto „Bamberg. Stadt der Gärtner und Häcker. Ohne Bienen fehlt dir was!“ starteten die Imker Reinhold Burger und Ilona Munique Ende Oktober 2012 den Weblog und mithin die gleichnamige Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de. Ziel war und ist, „die Liebe zur Biene wecken. Denn was man liebt, schützt man.“

Der Geograph und die Erwachsenenbildnerin mit bibliothekarischen Wurzeln stehen seither für den Bienenerhalt und das Nachwuchsimkern am Schnittpunkt von Main und Regnitz. Durch Führungen, Vorträge, Imkerkurse, Honigschleudertage, Exkursionen und Sonntags- und Sachverständigeneinsätze wurden in dieser Zeit über 7000 Personen gezielt erreicht, rund ein Drittel davon Schüler/innen und Studierende, davon knapp 3000 innerhalb der Bienen-InfoWabe. Den beiden Bienenfreunden ist es ein Anliegen, die Bedürfnisse der Bienen und Imker:innen, aber auch die Anforderungen an die Qualität des Ur-Produkts Honig, im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. Erreicht werden soll eine Verbesserung der Gesamtsituation, die Insekten und Stadtnatur mit einschließt und dabei einen Fokus auf Schulunterrichte setzt. Von Beginn an erhielt die Initiative von Politik, Wirtschaft und Bevölkerung viel Unterstützung, wurde aber auch von den beiden Initiatoren gefordert und mit eingebunden.

Um das Fähnchen der nachhaltigen, weil regionalen Erzeugnisse und der Genusslandschaft Bamberg hoch zu halten, ist die Initiative mit ihrem Bamberger Lagenhonig aus sieben Standorten von Beginn an Lizenznehmerin des Regionalsiegels „Genussla“ von Stadt und Landkreis Bamberg.

2020 gründete die Initiative die Transition-Gruppe „Bienenfreu(n)de“ und 2022 den Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V.. Gleich zu Anfang fanden Reinhold Burger und Ilona Munique Mitstreiter und Multiplikatoren durch Bienenpatenschaften, die neben einer finanziellen Unterstützung für eine bessere Wertschätzung der Bienen sorgen. Im Gegenzug erhalten diese eine feste Menge Honig und Einblick in die Welt der Bienen durch Honigernte- und schleudertage sowie den Newsletter. Um den an Schulen hohen Bildungsbedarf zu beantworten, entwickelten sie das Konzept der Bamberger Schulbiene. Die Materialgrundausstattung und ein klassenstufen-, fächer- wie schulartenbezogener Unterrichtsplan wurden via Crowdfunding erstfinanziert. Zunächst für die VHS als Referenten, dann selbstorganisiert, absolvierte die Initiative 278 Veranstaltungen in Form von (Schul-)Unterricht, Führungen, Vorträge, Exkursionen sowie Aktivitäten anlässlich diverser Feste und Märkte.

Dreh- und Angelpunkt ihrer Informationspräsenz ist seit 2016 die Bienen-InfoWabe, ein grünes Klassenzimmer samt Lehrbienenstand im Erba-Park. Die Öffentlichkeit kann hier zu monatlichen Sonntagsöffnungen zwischen Ostern und September – seit 2016 waren dies 62 an der Zahl – kostenlos Infos und Beratung zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur einholen. Mit angeschlossen ist seit 2017 der jederzeit öffentlich zugängliche und 2022 naturgartenzertifizierte Bamberger Bienengarten mit seinen Schaubeeten, Infotafeln sowie (in den Sommermonaten) über 300 botanischen Pflanzschildern. Wissen weitergeben erfolgt außerdem mit Hilfe einer Imker-Bibliothek, deren 255 Medien unter bestimmten Voraussetzungen entleihbar sind. Die Bibliothek wird durch Rezensionsexemplare kostengünstig erweitert. Einige Titel stehen in Mehrfachexemplaren als Klassensätze für Schulen zur Verfügung.

Den in den vergangenen zehn Jahren erreichten Status Quo zu halten, ist das mindeste Ziel der Bamberger Bienenfreunde. Aktiver und mobilisierender Teil zu sein bei der Rettung der Kleinsten der Schöpfung und ihrer nachhaltigen Verankerung in der Stadtnatur, das höchste. Gerade in Krisenzeiten sind es doch die fliegenden, fleißigen Winzlinge, deren leises Summen überhört werden könnte, befürchten sie. Ihnen eine kräftige Stimme zu geben, ist die Klammer des Ehrenamts der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de.

Autor / Autorin: BLB | Fotos: Ilona Munique

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