Bei einem Durchschnittsverzehr von fast 30 Kilogramm pro Jahr ist die Tomate mit Abstand das beliebteste Gemüse hierzulande. Nicht ohne Grund. Ob erbsenklein oder handtellergroß, aromatisch-süß oder fruchtig-sauer, Tomaten sind mit 94 Prozent Wasseranteil bei nur 17 Kalorien pro 100 Gramm nicht nur das ideale Sommergemüse, oder Verbündete im Kampf gegen die Pfunde, sondern aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe auch noch überaus gesund.
 
Begeistert von dem Fruchtgemüse, das streng genommen eigentlich eine Beere ist, zeigt sich auch Martin Schäfer von der Raritätengärtnerei in Schwarzach wegen seines heilsamen Potentials. Mit ihrem hohen Gehalt an Vitaminen (Vitamin A, C und K1), Mineralstoffen (Kalium, Kupfer und Mangan), Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen (Lycopin, Carotinoide, Phenolsäuren und Polyphenole) können Tomaten durch den Aufbau eines natürlichen inneren Schutzschildes gegen schädliche äußere Einflüsse Entzündungen im Körper entgegenwirken, gefährlichen Zellmutationen vorbeugen, das Immunsystem stärken, den Blutdruck senken und für ein gesundes Herz sorgen. Denn wer viel Tomaten oder besser noch konzentrierte Tomatenprodukte esse, könne die Gefahr von Herzinfarkten sowie Herz- und Kreislauferkrankungen erheblich reduzieren.

Hauptwirkstoff der Tomate ist der Carotinoid-Farb­stoff Lycopin, der ihr ihre rote Farbe verleiht. Reife Tomaten haben in der Regel einen Lycopinanteil von rund drei bis fünf Milligramm pro 100 Gramm Frucht, wobei der Lycopinanteil allgemein von der Sorte und den Bedingungen des Reifeprozesses abhängt. Generell könne man sagen, je dunkler die Tomate und je konzentrierter ihr Zustand, desto höher ihr Lycopingehalt, so Tomatenfreund Martin Schäfer, der sich im Anbau und bei der Saatgutgewinnung mit rund 150 Sorten auf dieses Fruchtgemüse spezialisiert hat. Dem Lycopin komme eine besondere Bedeutung zu, da es wie Vitamin C beispielsweise als starkes Antioxidans freie Radikale im Körper unschädlich mache und so die Körperzellen vor Angriffen schütze. Für den Sommer interessant: Ein hoher Lycopin-Spiegel hilft den Hautzellen dabei, ganz natürlich einen leichten Sonnenschutz aufbauen. Besonders in der Schale finden sich hohe Gehalte des Farbstoffes, der sich durch Erhitzen nochmals verstärkt. Deshalb sollte die Schale möglichst mitverwendet werden, regt Martin Schäfer an. Um die Verfügbarkeit der Stoffe für den Körper zu erhöhen, rät er auch generell dazu, Tomaten immer mit einem kleinen Schuss Öl zu verzehren und aufgrund der höheren Menge an sekundären Pflanzenstoffen wo immer möglich, zu Bioqualität zu greifen.

Tomaten richtig lagern

  • Tomaten sollten nach dem Einkauf aus der Tüte genommen und an einen luftigen und schattigen Platz gelegt werden. Da Tomaten kälteempfindlich sind, sollten sie nicht im Kühlschrank, sondern bei nicht zu warmer Zimmertemperatur aufbewahrt werden – am besten an einem dunklen Platz bei 12-16 Grad Celsius. Rispentomaten fühlen sich bei 15-18 Grad Celsius am wohlsten. Dann kann sich das Aroma voll entfalten.
  • Unreife Tomaten reifen an einem warmen, hellen Platz nach. Am besten gelingt das, wenn sie groß genug gewachsen sind und noch Blütenansatz und Stängel besitzen.
  • Während der Lagerung geben Tomaten das Reifegas Ethen (Ethylen) ab. Das lässt Obst und Gemüse in ihrer nächsten Umgebung schneller reifen und verderben. Bei unreifen Früchten kann man sich diesen Effekt zu Nutze machen und zum Beispiel eine noch harte Frucht in ihrer Nähe nachreifen lassen.
  • Da Licht, Wärme und Sauerstoff den Gehalt an Nährstoffen verringern, empfiehlt es sich, frische Tomaten innerhalb von einer Woche zu verbrauchen.

Autor / Autorin: Petra Jendryssek | Fotos: Martin Schäfer, ©Sabine Schäfer-pixabay.com

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