Sie senken die Heizkosten, schützen die Umwelt und steigern gleichzeitig den Wert Ihrer Immobilie. Das macht den Einsatz von Wärmepumpen unstrittig zum starken Verbündeten auf dem Weg, die eigene Energieversorgung zu 65 Prozent aus regenerativer Energie zu stemmen. Seit 1. Januar 2024 schreibt dies das Gebäudeenergiegesetz (GEG) für den Einbau von Heizungen in Neubauten sowie für den Heizungsaustausch in Bestandsgebäuden vor.
Der Grund liegt in der ungemeinen Effizienz der Wärmepumpe. Aus einer Kilowattstunde Strom vermag sie, je nach Wärmepumpentyp und Zustand des zu beheizenden Objektes, durch Verdichtung drei- bis fünfmal so viel Wärme zu erzeugen, erklärt André Schmitt, Vertriebsleiter der auf Wärmepumpen spezialisierten Elza Elektronik GmbH in Bergtheim. Dabei nutze sie je nach Typ die kostenlos zur Verfügung stehende Energie aus Luft, Grundwasser oder Erde. Dieses individuelle Leistungspotential wird in der sogenannten Jahresarbeitszahl (JAZ) festgehalten. Je höher der Wert, desto höher die Effizienz und geringer die Heizkosten, erklärt der Elektrotechniker.

Wie Wärmepumpen durch ihre enorme Effizienz punkten können, wissen Johannes Zagorujko und André Schmitt von der Elza Elektronik GmbH.

Während Neubauten, gerade auch in Verbindung mit eigener Stromerzeugung über Photovoltaik auf dem Dach, zu knapp 70 Prozent mit Wärmepumpen ausgestattet sind, stellt sich bei Bestandsbauten immer wieder die Frage: Lassen sich alte, fossil betriebene Heizungen sinnvoll und in kostenverträglichem Rahmen durch eine Wärmepumpe ersetzen? André Schmitt antwortet mit einem klaren „Ja“. Zumal, zumindest derzeit, ein Austausch von Heizungsanlagen, die älter als 20 Jahre sind, mit einer staatlichen Förderung von bis zu 70 Prozent belohnt wird. Förderfähig ist die Maßnahme im Einfamilienhaus bis zu einer maximalen Investitionssumme von 30.000 Euro.
Wie effizient der Austausch unter dem Strich sei, hänge jedoch an einigen Faktoren. Da ist zunächst die Frage nach der Kompatibilität vorhandener Heizkörper. Hier entscheidet deren benötigte Vorlauftemperatur, um warm zu werden. Optimalerweise liegt diese zwischen 50 bis 55°C, erklärt André Schmitt. Ist sie wesentlich höher, sollten Heizkörper ersetzt werden. Die Kosten wären dann Teil der Investitionssumme und im besten Fall über die Förderung abgedeckt. Sei eine Fußbodenheizung vorhanden, sei das der Idealfall, da sie generell mit niedriger Vorlauftemperatur arbeite.

Mehr Leistung ist nicht immer die bessere Wahl

Enorm wichtig für das effiziente und reibungslose Heizen mit einer Wärmepumpe seien ihre richtige Dimensionierung und deren genaue Anpassung an die Gebäudehülle sowie das individuelle Wohnverhalten ihrer Bewohner. Die langjährige Erfahrung zeige nämlich, dass mehr Leistung nicht immer der bessere Weg sei. Konkret: Ist eine Wärmepumpe überdimensioniert – produziert sie also mehr Wärme als benötigt oder verteilt werden kann – schaltet sie sich einfach ab und springt erst beim Erreichen der vorgegebenen Anforderungstemperatur wieder an. Im schlimmsten Fall ziehe dies einen permanenten On-Off-Modus nach sich, welcher das Leben der Wärmepumpe erheblich verkürzen könne, weiß der Elektrotechniker aus Erfahrung.
Damit dies nicht passiere, müssten Heizlast und individuelle Anforderung optimal auf einander abgestimmt sein. Genaue Heizlastberechnungen machten dies möglich. Ein erheblicher Teil der Rechnungsgleichung setze sich aus dem Zustand der Gebäudehülle, der zu beheizenden Fläche, der Bewohneranzahl und dem bisherigen Jahresenergieverbrauch zusammen. Den zweiten Teil gebe der Zielwert vor: Die Wärmepumpe muss so viel Energie aufbringen, dass sie eine Raumtemperatur von 20°C gewährleisten kann, wenn draußen bis zu zweistellige Minusgrade herrschen. Das hier einzubeziehende tiefste Mittel aus vergangenen Jahren, die sogenannte Normauslegungstemperatur, erfasst jede Gemeinde selbst und kann im Computer abgerufen werden.
Lasse das Berechnungsergebnis die Wahl zwischen zwei Wärmepumpengrößen, würde André Schmitt, angesichts generell steigender Temperaturen, zur kleineren Variante raten. Diese sei in der Regel nicht nur billiger, sie lasse sich auch niedriger einstellen und arbeite reibungsloser, was ihre Lebenszeit erhöhe.
Ist die richtig dimensionierte Anlage installiert, zahle es sich aus, diese regelmäßig überwachen zu lassen, wie das André Schmitt bei seinen Kunden beispielsweise servicemäßig tut. Zeige sich eine Unregelmäßigkeit oder wünschten die Nutzer wegen einer längeren Abwesenheit beispielsweise eine Anpassung, ließe sich diese einfach bequem vom Rechner aus einrichten. Darüber hinaus investiere man mit regelmäßigen Wartungsintervallen generell in ein langes und sehr effizientes Pumpenleben.

Autor/Autorin: Petra Jendryssek · Fotos: Barbara Kern Familienfotografie, Elza Elektronik GmbH

, , , ,
weitere Beiträge