„Mit dem Bürgerenergiepreis bieten wir denjenigen eine Bühne, die sich mit viel Engagement um Umwelt und Klima kümmern. Auch in diesem Jahr sind wieder großartige Projekte dabei. Beim Sichten der Bewerbungen fiel die Wahl schwer“, merkte Markus Leczycki, Leiter Kommunalmanagement der Bayernwerk Netz GmbH, unlängst in Würzburg an. „Es freut mich zu sehen, dass unter den Preisträgern so viele Altersgruppen vertreten sind. Bei der Gestaltung der Energiezukunft brauchen wir viele Vorbilder über alle Generationen hinweg“, fügte Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann hinzu, als beide die diesjährigen Bürgerenergiepreise in Höhe von insgesamt 10.000 Euro an drei engagierte unterfränkische Energiewende-Projekte vergeben konnten.
Stromdetektive
Mit dem Projekt „Stromdetektive“ haben Schülerinnen und Schüler der Grundschule Mespelbrunn aus dem Landkreis Aschaffenburg Maßnahmen erarbeitet, um im Schulhaus den Stromverbrauch zu senken. Dafür haben sie zunächst ihren durchschnittlichen Stromverbrauch pro Woche errechnet. Jeden Montag prüfen sie seither den Stromzähler und tragen den Zählerstand auf einer Tafel ein, die im Eingangsbereich steht. Dann überlegen die „Stromdetektive“ gemeinsam, weshalb sie mehr – oder auch weniger – Strom verbraucht haben und wo sie einsparen können. So werden zum Beispiel elektronische Geräte wie Drucker, digitale Tafeln oder Kopiergeräte während der unterrichtsfreien Zeit ausgesteckt. Geräte, die über schwerzugängliche Steckdosen mit dem Stromnetz verbunden sind, wurden mit Zeitschaltuhren ausgestattet. Auf diese Weise konnten die Kinder ein Bewusstsein für Energie entwickeln, was ihnen ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro einbrachte.
Beitrag zur Ladeinfrastruktur
Mit ihrem Projekt „Öffentliche Ladeinfrastruktur“ konnten die Mitglieder der Arnsteiner Bürger-Energie-Genossenschaft überzeugen. Sie hatten Ladesäulen für die Bürgerinnen und Bürger errichtet. Der Strom dafür wird ausschließlich aus regenerativen Energiequellen wie Photovoltaik, Windkraft und Wasserkraft gewonnen. Die Handhabung ist einfach, da man dafür neben einer Ladekarte auch eine beliebige Bankkarte einsetzen kann. Zudem hat die Arnsteiner Bürger-Energie-Genossenschaft einen „BikePort“, eine kostenfreie Ladestation für Elektrofahrräder, errichtet. Sie befindet sich in einem Holzpavillon, auf dessen Dach Solarmodule montiert sind, die die Ladestation mit Strom versorgen. An dem „BikePort“ stellt die Genossenschaft zwei Elektro-Lastenräder zur Verfügung, die von allen kostenfrei genutzt werden können. Für ihr Projekt erhielt sie ebenfalls ein Preisgeld von 3.000 Euro.
Energetische Sanierung
Der Turn- und Sportverein (TSV) Burgpreppach hat bereits vor 13 Jahren begonnen, sein Sportheim zu sanieren und energetisch zu modernisieren. Seitdem werden in einem Rhythmus von zwei Jahren nach und nach Teile des Sportheims saniert. Bislang haben die Mitglieder wärmeisolierte Fenster eingesetzt und die Beleuchtung auf LED-Technik umgestellt. Zusätzlich sorgen jetzt Bewegungsmelder für Energieersparnis. Des Weiteren haben sie ihre Heizanlage von Öl auf Hackschnitzel umgerüstet und das Dach des Sportheims gedämmt. Auch eine effiziente Lüftungsanlage mit einer Energierückgewinnung von 95 Prozent haben sie verbaut. Durch die Sanierung des Sportheims haben die Mitglieder nicht nur dessen laufende Kosten, sondern auch die Umweltbelastung, reduziert. Damit hat sich der TSV Burgpreppach sein Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro redlich verdient. Die Bewerbungen für den Bürgerenergiepreis können das ganze Jahr über eingereicht werden. Den Bewerbungsbogen gibt es im Internet unter www.bayernwerk.de/buergerenergiepreis. Teilnehmen können dabei Vereine, Kindergärten, Schulen, aber auch Privatpersonen. Ausgeschlossen sind Projekte von Unternehmen, die sich gewerblich mit Energieeffizienz beschäftigen. Videos der bisherigen Sieger sind im Bayernwerk-Kanal auf YouTube zu finden.
Autor / Autorin: RED | Fotos: Dr. Alexander Warkotsch/Regierung von Unterfranken, ©panthermedia.net / EpicStockMedia