Seit 1881 werden regelmäßig deutschlandweit Wetteraufzeichnungen durchgeführt. Damals lag die Jahresmitteltemperatur noch bei 7,3 Grad Celsius. In den seither wärmsten Jahren, nämlich 2018, 2020 und 2022, waren die Jahresmittel auf 10,4 bzw. 10,5 Grad Celsius gestiegen. Der zunehmende Klimawandel hat verschiedene Wetterextreme zur Folge. Zum einen gibt es gerade in den Sommermonaten in vielen Regionen langanhaltende Trockenheit und fast jährlich werden irgendwo neue Hitzerekorde gemeldet, zum anderen drehen sich Tiefdruckgebiete häufig auf einer Stelle und bringen Regenmengen, die von den Böden kaum noch gespeichert werden können. Darüber hinaus nehmen auch die Stürme mit orkanartigen Böen zu. In seinem Ratgeber „So wird der Garten fit fürs Klima“ erklärt der Agrarwissenschaftler Joachim Mayer, wie wir unsere Flächen rund ums Haus für den Wandel rüsten können. Hobbygärtnerinnen und -gärtner erfahren beispielsweise, auf welche Weise sich der Wasserverbrauch in der Grünfläche reduzieren sowie der Boden nachhaltig verbessern lässt und welche Bepflanzung zu empfehlen ist.

Den aktuellen Trend, nur noch trockenheits- und hitzeverträgliche Gewächse zu verwenden, sieht Mayer eher kritisch: „Tatsächlich sind nicht alle ‚Klimapflanzen‘ immer und überall so anspruchslos, wie sie beworben werden. Inwieweit sie Wetter­extreme wirklich verkraften, hängt oft vom Zusammenspiel mehrerer Faktoren ab: vom Regional- und Lokalklima, von den Niederschlagsmengen vor Ort, von den Bodenverhältnissen, den Windeinflüssen und von der Bebauung und Bepflanzung im Umfeld.“ Der Experte wirbt dafür, das Augenmerk bei der Pflanzenauswahl vor allem auf die Standortbedingungen zu richten und auf eine gute Mischung zu setzen. Sein Credo lautet: „Je vielfältiger die Bepflanzung, desto kleiner ist das Risiko von Ausfällen infolge des Klimawandels.“

Autor / Autorin: GPP | Foto: ©Manfred Richter-pixabay.com

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