Das Konzept „Unser Weltacker – 2000 Quadratmeter für alle!“ startet 2025 in Bamberg. Die Initiatorin, Christine Hertrich, erläutert, was es mit dem neuen Lern- und Begegnungsort für nachhaltige Entwicklung auf sich hat. Würde die gesamte Ackerfläche der Welt unter allen Erdbewohnern aufgeteilt werden, stünden jedem etwa 2000 Quadratmeter zur Verfügung. Entsprechend maßstabsgetreu veranschaulichen 45 Ackerkulturen die global produzierten Lebensmittelprodukte und Energiepflanzen. Auf dem Mini-Acker fördern verschiedene Kurse und Ralleys Diskussion und Austausch zu den großen Herausforderungen Klima, Artensterben, Hunger, Wassermangel, Agrarpolitik, Wegwerfkultur und weitere.
Auf einem Feld in der Bamberger Südflur sollen Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter Anleitung oder mit Informationstafeln überlegen: Was brauche ich alles, wo wächst es, und unter welchen Bedingungen und mit welchen Auswirkungen wird es angebaut? Wie sehen „meine“ 2000 m² aus und reichen sie für meinen Bedarf? Übrigens: Mit fast 3000 Quadratmeter Ackerland jährlich verbraucht jeder EU-Bürger weit mehr, als ihm bei gerechter Verteilung zustehen würde.
Bereits seit Hertrichs Zeit als Geschäftsstellenleiterin der Kreisgruppe Bamberg und in den Folgejahren als Agrarreferentin im Bund Naturschutz reifte diese Bewegung zu einem Herzensprojekt heran. Sie sorgt für die Finanzierung und koordiniert die Entstehung in Kooperation mit der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi). Die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau und die hiesigen traditionsreichen Gärtnereien mit ihren typischen Regionalprodukten als Kooperationspartner, aber die Bildungslandschaft als wichtigste Zielgruppe, werden eine Rolle spielen. Natürlich auch Ehrenamtliche, die gerne mithelfen können. Auf die Frage, ob man nicht eher die ideale Anbauverteilung zeigen sollte, verwies Hertrich auf den Osnabrücker Weltacker, der sich an der Planetary Health Diet orientiert – einem wissenschaftlich entwickelten Speiseplan unter Berücksichtigung der menschlichen wie planetarischen Gesundheit. Doch sie habe sich wegen des hohen Weiterentwicklungspotenzial für Weltacker 2000 m² entschieden, außerdem gibt es bundesweit Vorbilder und anpassbare Lernmaterialien. Beispielsweise können Schulkinder errechnen, wie viel Ackerfläche sie für ihr eigenes Mittagessen beanspruchen. Das Weltacker-2000 m²-Projekt macht große Weltthemen für den Einzelnen greifbar, indem es sie auf persönliche Ebene herunterbricht – bald auch in Bamberg.

Kontakt: Christine Hertrich,
Mail: christine.hertrich@frauenort.de, Mobil: 0172.7050545.
www.bamberg.bund-naturschutz.de/Weltacker-Bamberg
Autor / Autorin: ILONA MUNIQUE · FOTO: ©Privat