Von der Sonne nicht genug bekommen und dabei nicht allzu durstig werden? Was für uns Menschen und auch die meisten Tiere unvorstellbar erscheint, meistert eine Reihe von Sommerblühern beinahe spielerisch. Wahren Hitzeheldinnen wie ihnen dürfte angesichts steigender Temperaturen in Zukunft bestimmt immer öfter ein Plätzchen auf Balkon, Terrasse oder im Sonnenbeet sicher sein, ist Gärtnermeister Wilhelm Rippel aus Uettingen überzeugt.
 
Eine wahre Sonnenanbeterin ist das aus Südamerika stammende Portulakröschen. Die robusten Blumen blühen in lockerer und durchlässiger Erde, die keine Staunässe aufkommen lässt, in den unterschiedlichsten Farben bis in den August hinein. Je heißer der Sommer, desto stärker. Die nicht winterharte, flächig wachsende Pflanze eignet sich für Balkonkästen und Terrassenkübel ebenso wie für sonnige Beete, erklärt der Pflanzenfachmann. „Das Besondere an ihr sind ihre sukkulenten, fleischigen Blätter. Sie sind in der Lage, Wasser für trockenere Tage zu speichern.“ Ihre Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein.

Ähnliches gilt auch für die aus Südafrika stammende Gazanie. Ihre an langen Stielen sitzenden Blüten leuchten zur Mittagszeit wie Sonnentaler in intensivem Gelb, warmem Orange und vielen Nuancen dazwischen. Deshalb trägt die auch bei wenig Wasser bis in den Oktober hinein blühende Schönheit den Namen „Mittagsgold“, erklärt Wilhelm Rippel. Sie eignet sich als Balkon- und Beetpflanze, für die Friedhofsbepflanzung, für Schalen sowie als Insektenpflanze. Gazanien sind entsprechend ihrer Herkunft recht genügsam. In ihrer Heimat stehen Mittagsgold-Blumen an sandigen Stellen und überdauern auch Phasen mit weniger Niederschlag. Für üppiges Wachstum und Blütenfülle sollte man darauf achten, den Boden gleichmäßig feucht zu halten, rät der Fachmann. Dabei sollte man möglichst direkt an der Wurzel gießen, ohne Blattwerk oder Blüten nass zu machen.

Gesucht: sonniger Standort ohne Staunässe

Vom Namen her leicht mit der Gazanie zu verwechseln ist die ebenfalls äußerst blühfreudige Mittagsblume (Delosperma). Die niedrige, vielverzweigte, staudig-strauchige Pflanze kann in ihren kleinen fleischigen Blätter ebenfalls viel Wasser speichern, so der Pflanzenspezialist. Je nach Sorte erfreut sie uns ebenfalls bis in den Oktober hinein mit ihren kleinen von weiß bis lila leuchtenden strahlenförmigen Blüten. Auch sie öffnen sich nur bei Sonnenschein und schließen sich nachts. Wie Portulak und Gazanie bevorzugt die Mittagsblume einen sonnigen Standort ohne Staunässe. Pflanzen lässt sie sich im Balkonkasten genauso wie im Beet, das sie sich je nach Sorte mit einem niedrig wachsenden Blütenteppich überziehen kann.

Geht es um hitzetolerante und trockenheitsverträgliche Sommerblüher, darf für Wilhelm Rippel die Geranie, besonders in der Neuzüchtung „Bella Stella“, nicht fehlen. Heiße Sommer machen der weißen Schönheit im Sternenkleid nichts aus. Im Gegenteil: Sie schätzt einen sonnigen Platz. Selbst trockene Phasen übersteht sie ohne Probleme, ganz ohne ihre anmutigen Ginkgo-ähnlichen Blätter hängen zu lassen. Sie macht sich hervorragend als Solistin in einem geeigneten Pflanzgefäß, aber auch im Balkonkasten oder in größeren Kübeln entfaltet sich die Leuchtkraft ihrer Blüten. Ein Tipp von Fachmann zum Abschluss: Wer seine Hitzeheldinnen regelmäßig von verblühten Blüten befreit, hält sie bei Blühlaune. Oft bis weit in den Herbst hinein.

Autor / Autorin: Petra Jendryssek | Fotos: ©Syngenta, ©matthiasboeckel-pixabay.com,©mika_irene-pixabay.com, ©Eleatell-pixabay.com

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